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Ukraine-Triptychon – Die Weltpremiere zum 2. Jahrestag des Krieges in der Ukraine

Kyiv Symphony Orchestra e.V. (DE)

Zum zweiten Jahrestag des Krieges in der Ukraine führt das Kyiv Symphony Orchestra in Gera das Ukraine-Triptychon von Claus-Steffen Mahnkopf auf. Das Uraufführungskonzert wird von der Ernst von Siemens Musikstiftung ermöglicht. Das Projekt will Frieden manifestieren, die aktuelle Situation in der Welt reflektieren und die Botschaft für humanistische Werde durch die Musik zum Ausdruck zu bringen.

Das Kyiv Symphony Orchestra ist eines von mehreren Symphonieorchestern aus Kyiv. Es residiert seit einigen Monaten und für längere Zeit in Gera, wo es mit der Unterstützung der deutschen Politik arbeiten kann. Die Musiker*innen geben Konzerte, gehen auf Tourneen und spielten unter anderem auf dem NATO-Gipfel in Madrid im Juni 2022. Das Orchester repräsentiert Musik aus der Ukraine im westlichen Ausland, insbesondere in Deutschland. Das Anliegen des Kyiv Symphony Orchestra besteht nicht nur darin, ukrainische Musik bekannt zu machen, sondern auch auf die aktuelle Situation des Krieges zu reagieren.

Zusammen mit dem deutschen Komponisten Claus-Steffen Mahnkopf ist nun das Ukraine-Triptychon entstanden. Es ist ein Werk für Orchester und 3 Solist*innen, das weder ein Kriegs- noch ein Anti-Kriegsstück ist, sondern eine poetische Antwort auf die gegenwärtige Situation.

Der erste Satz Holodomor (Hungertod), bezieht sich auf die Aushungerung der Ukraine durch Stalin 1933, ein nationales Trauma und ein Genozid, das sich nun wiederholt, indem Russland eine weltweite Ernährungskrise verursacht. Der Satz ist für Sopran (ohne Text) und beschreibt eine leere, öde Landschaft. Der zweite Satz, Der Jüdische Friedhof von Warschau, ist ein musikalisches Feld von 33 Grabsteinen, die wie große Orchester-Stelen in den Himmel ragen. Es ist ein Cimbalom solo zu hören. Mahnkopf thematisiert den Tod also indirekt, über einen Friedhof in einem anderen Land. Er hat sich in Warschau hierzu auf umfangreiche Fotorecherchen begeben. Der dritte Satz stellt die Atombombe indirekt dar und heißt Kubricks Bombe nach dessen Film. Die Musik ist ein großes Crescendo, aber ohne abschließenden Knall. Das Solo-Instrument ist eine fünfsaitige E-Bass-Gitarre. Danach spielen die drei Solist*innen eine einminütige humane Geste.

Weitere Informationen:
kyivsymphony.com

Termin

23. Februar 2024
Kultur- und Kongresszentrum Gera