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Festival Musica

Festival Musica

Straßburg (FR)

Musica wurde 1982 in Straßburg gegründet und ist eines der wichtigsten Festivals für musikalisches Schaffen in Europa. Ziel des Festivals ist es, die Stärken der heutigen Musik zu vereinen, indem die bedeutendsten Werke des zeitgenössischen Repertoires mit denen der nächsten Generation von Künstler*innen zusammengebracht werden. Die diesjährige Ausgabe von Musica, die von der Ernst von Siemens Musikstiftung ermöglicht wird, umfasst etwa 40 Veranstaltungen.

Der Aufbau einer engen Beziehung zwischen der neuen Musik und dem Publikum war der Ausgangspunkt für die Gründung des Festivals Musica. Anlässlich seines vierzigjährigen Bestehens im Jahr 2023 wird das Festival diese Perspektive auf eine neue Art und Weise erkunden: indem es die Programmierung einer Reihe von Veranstaltungen an das Publikum übergibt.

Dieses Programm wird mit zwei Gruppen durchgeführt. Die erste Gruppe besteht aus acht Personen im Alter von 65 bis 80 Jahren, die zwischen 1983 und 1985 die allerersten Ausgaben des Festivals besucht haben. Sie alle geben einen Einblick in ihre Beziehung zum Festival und als Zuhörer*innen im Allgemeinen. Das Ergebnis sind fünf Konzerte und Veranstaltungen sowie eine Ausstellung.

Die zweite Gruppe versammelt Studierende der Universität Straßburg, die einen offenen Aufruf an junge Komponist*innen verfasst haben. Sie legten das Thema fest, den sicheren Ort, und wählten drei der eingereichten Projekte aus. Die ausgewählten Komponist*innen sind: Ulysse Gohin und Simon Louche (Frankreich, gemeinsam komponiertes Projekt), Aures Moussong (Mexiko) und Suiha Yoshida (Japan).

Bei dem Jubiläum des Festivals geht es darum, gleichzeitig nach vorne und zurückzuschauen. Das Festival feiert die Lebenden und verherrlicht die Zukunft, aber erinnert sich auch an die Zeiten, die für immer verloren sind, und an diejenigen, die sie belebt haben. Diese Kluft zwischen Erscheinen und Verschwinden, Präsenz und Überleben, Lebenstrieb und Endlichkeit, Erneuerung und Vermächtnis steht in einem zweiten Teil des Festivalprogramms im Fokus.

In diesem Rahmen wird Simon Steen-Andersens erste Oper Don Giovanni aux enfers aufgeführt. Das Festivals wird von einer neuen Version von Luciano Berios A-Ronne unter der Regie von Joris Lacoste eröffnet. Außerdem würdigt Musica den Komponisten Jean Catoire (1923-2005) anlässlich seines hundertsten Geburtstages. Der heute wenig bekannte französische Komponist studierte eine Zeit lang bei Olivier Messiaen, bis ihn eine göttliche Erleuchtung dazu brachte, raffinierte und minimale Musikstücke zu komponieren. Jean Catoire, der zu Lebzeiten an den Rand gedrängt wurde, gilt als Wegbereiter eines mystischen Minimalismus und komponierte mehr als 600 Werke, von denen noch fast keines aufgeführt wurde.

Weitere Informationen:
festivalmusica.fr

Termin

15. September – 1. Oktober 2023
Straßburg