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Folks' Music

Louth Contemporary Music Society, Dundalk (IE)

Wir alle wissen, was Folkmusik ist, mehr oder weniger. Was ist dann mit „Folks‘ Music“? Ist das die Musik von vielen verschiedenen Leuten (engl. Folks)? Ja, das ist sie.

Folks' Music ist ein Festival, das von der Louth Contemporary Music Society in Dundalk (Irland) veranstaltet wird, und es bringt genau das zusammenbringen: viele verschiedene Leute. Irische traditionelle Musiker*innen werden dabei sein, vier Saxofonist*innen aus Spanien, zwei Streichquartette aus London (Explore Ensemble) und Dublin (Esposito Quartet) und Komponist*innen aus Italien, Kanada, den Vereinigten Staaten und England sowie aus Irland. Und ein weiterer der hellsten Sterne am Musikhimmel von Irland ist zu erleben: der Chamber Choir Ireland. Der Chor eröffnet das Festival in der St. Nicholas Church of Ireland in Dundalk.

Zwei Stammgäste der Louth Contemporary Music Society aus Nordamerika haben neue Werke für das Festival auf dem Programm: Linda Catlin Smith und Cassandra Miller. Die Musik der beiden ist eindringlich. Man könnte denken, dass man so etwas vielleicht schon einmal gehört hat. Aber nein, das hat man nicht. Auch die magische Beschwörung How to Fold the Wind von Caroline Shaw hat man noch nicht gehört. Das ist Folk-Musik von einem Ort abseits der Landkarte. Das Explore Ensemble tritt in einem Gefängnis auf. Ihr Konzert bringt ein neues Stück für Streichquartett und Elektronik von Sam Perkin zur Aufführung, aber der größte Teil der Musik stammt von Clara Iannotta: drei flüsternde Quartette, alle ganz unterschiedlich, aber alle mit der Traumlogik eines David Lynch-Films. Außerdem sind die spanischen Saxofonist*innen von Sigma Project zu hören. Sie legen Wert darauf, ihre Auftritte mit einem Hauch von Theater zu untermalen, dieses Mal mit Stücken hauptsächlich spanischer Komponist*innen: Tenebrae von Jesús Torres ist Schattenmusik, Renaissance-Polyphonie, die man aus der Ferne hört – und manchmal auch aus der Nähe. Bei Milk Spilt on a Stone von Helga Arias bringen die Spieler*innen wolkige Akkorde hervor, die in der Luft schweben. Khôra von José María Sánchez-Verdú ist eine Art wortloses Ritual, das seinen Titel von Platons Begriff für einen Raum des Nichtseins hat. Ebenfalls auf dem Programm steht ein beeindruckendes Werk einer griechisch-argentinischen Modernistin, die aus der Geschichte verschwunden ist: Graciela Paraskevaídis. Das Esposito Quartett tritt in einer Musikbar in Dundalk auf und bietet ein neues Stück von Laurence Crane, dessen Musik so einfach und so einladend geheimnisvoll ist. Außerdem tritt Caroline Shaw auf, um eine Reihe ihrer zeitgenössischen Folksongs zu singen und ihr frühlingsfrisches The Evergreen zu spielen. Beim Abschlusskonzert des Festivals ist im Rahmen einer Jam-Session verschiedener traditioneller Musiker*innen Terry Rileys Klassiker In C zu erleben. Das Festival Folks‘ Music wird von der Ernst von Siemens Musikstiftung ermöglicht.

Weitere Informationen:
louthcms.org

Termine

16. und 17. Juni 2023
St. Nicholas Church, Dundalk

17. Juni 2023
Dundalk Gaol
St. Vincent’s Chapel
Spirit Store