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Kompositionsauftrag an Johannes Kalitzke

oenm – Österreichisches Ensemble für Neue Musik, Salzburg (AT)

Von Literatur und von Sprache inspirierte Musik, die Texte aber nicht im herkömmlichen Sinn (etwa als Gesang oder in melodramatischer Form) einbezieht, sondern in der die textliche Ebene gleichsam im Klang aufgeht, wird im Konzert Klangtexte – Textklänge des oenm – Österreichischen Ensembles für Neue Musik in Salzburg präsentiert. Johannes Kalitzke komponiert hierfür ein Konzert für Schlagzeug und Ensemble. „Grundlage für die musikalische Charakteristik des Stückes sind einzelne Ausschnitte, Wörter und Silben aus einer Aufnahme von Anna Livia Plurabelle von 1929, gelesen von James Joyce selbst. Die klanglichen Abspiegelungen dieser einzelnen Stimmlaute im Soloschlagzeug werden nach der Mesostic-Methode horizontal und vertikal im Ensemble erweitert und zu komplexeren Strukturen entwickelt. Aus Skalen entstehen z. B. durch diskontinuierliche Beschleunigung Akkorde – und umgekehrt. Oder Stimmlaute werden durch elektronische Überdehnungen zu spektralen Klängen, die sich mit den Mixturen der Instrumente überlagern. Die Vielfältigkeit des Schriftsinnes überträgt sich damit auch auf die akustische Ebene. Wie im Text selbst werden historische musikalische Bausteine eng miteinander verknüpft, zugleich oder sukzessive, und folgen damit dem Bild der Omnipräsenz der kollektiven Erinnerung im semantischen Molekül.“ So beschreibt Kalitzke seine Komposition, die im Auftrag des oenm – Österreichischen Ensembles für Neue Musik entsteht und von der Ernst von Siemens Musikstiftung ermöglicht wird.

Weitere Informationen:
oenm.at

Termine

24. November 2023
Solitär, Universität Mozarteum, Salzburg