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Symposium: Michel van der Aas Schaffen an den Schnittstellen der Künste

Ruhr-Universität Bochum, Institut für Theaterwissenschaft (DE)

Die Bühnenwerke des niederländischen Komponisten, Film- und Theaterregisseurs Michel van der Aa (*1970) sind durch ein unauflösliches Miteinander von akustischen und visuellen Bestandteilen geprägt. Zu seinen Strategien gehören beispielsweise der Aufeinanderprall von szenischer Aktion und Filmaufzeichnung, das dramaturgisch eingesetzte Gegenüber von Live-Vortrag und Audio-/Video-Zuspielungen oder die Verknüpfung von Instrumental-/Vokalklang und elektronischem Soundtrack. Mit diesen Elementen zielt er auf eine ständige Fluktuation unterschiedlicher, einander ergänzender oder sich überlagernder Wahrnehmungs- und Erfahrungsräume, die er als Werkzeug für die Erkundung und Aushandlung philosophischer und gesellschaftlicher Fragestellungen nutzt. Michel van der Aas Schaffen bietet einen Ansatzpunkt, um exemplarisch zu untersuchen, wie zeitgenössisches Musiktheater an aktuellen gesellschaftlichen Debatten partizipieren kann. Dabei rückt vor allem die Frage in den Blick, auf welche Weise kompositorische und mediale Werkzeuge eingesetzt werden, die jenseits wissenschaftlicher Argumentationen durch Schaffung spezifischer ästhetischer Erfahrungen zu einem Erkenntnisgewinn des Publikums beitragen können.

Das interdisziplinäre Symposium Musiktheater der Zeitgenossenschaft – Michel van der Aas Schaffen an den Schnittstellen der Künste des Instituts für Theaterwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum befasst sich mit Michel van der Aas Musiktheater. Ziel des Symposiums, das von der Ernst von Siemens Musikstiftung ermöglicht wird, ist es Michel van der Aas Projekte zu erkunden und sie im Sinne eines „Musiktheaters der Zeitgenossenschaft“ zu beschreiben. Neben dem Komponisten selbst, der via Video an der Podiumsdiskussion teilnimmt, sind 12 Wissenschaftler_innen aus verschiedenen Disziplinen wie Musikwissenschaft, Theaterwissenschaft, Medienwissenschaft und Psychologie sowie zwei Interpretinnen beteiligt. Als Keynote-Rednerin konnte die Musikwissenschaftlerin Dr. Jelena Novak (Lissabon) gewonnen werden, die ihre Thesen zur Bedeutung von Michel van der Aas Schaffen für das von ihr entworfene theoretische Konzept der „Postopera“ darlegen und damit einen wichtigen Reflexionsrahmen für die weiteren Vorträge schafft.

Weitere Informationen:
theater.rub.de

Termine

15. – 17. September 2022
Blue Square, Bochum