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Progetto Positano

Progetto Positano ist ein Förderstipendium für junge Komponistinnen und Komponisten, das die Ernst von Siemens Musikstiftung in Zusammenarbeit mit dem ensemble mosaik 2017 ins Leben gerufen hat: Jedes Jahr werden zwei Stipendiat_innen eingeladen, einen Monat in der Casa Orfeo der Wilhelm-Kempff-Kulturstiftung in Positano an der italienischen Amalfi-Küste zu leben und zu arbeiten. Im Anschluss an den Aufenthalt präsentiert das ensemble mosaik die Werke der jeweiligen Stipendiaten im Rahmen eines Doppelporträtkonzerts in Berlin. 

Schon zu Lebzeiten lag dem Pianisten und Komponisten Wilhelm Kempff (1895–1991) die Nachwuchsförderung besonders am Herzen, wobei er für seine Beethoven-Interpretationskurse im süditalienischen Positano die Casa Orfeo errichten ließ.

Die Stipendiat_innen werden in Abstimmung mit der Ernst von Siemens Musikstiftung durch das ensemble mosaik jährlich ernannt. Eine Bewerbung ist nicht möglich.

Der erste Stipendiat war 2017 Johan Svensson, ihm folgten Óscar Escudero, Andreas Eduardo Frank, Julia Mihály und Manuel Rodríguez-Valenzuela. Im Jahr 2020 erhielten Wojtek Blecharz und Sara Glojnarić die Residenz. im Jahr 2021 Liisa Hirsch und Chris Swithinbank. Die Stipendiat_innen 2022, Laura Bowler und Kaj Duncan David, präsentieren sich am 30. November 2022 im Kesselhaus in der Kulturfabrik in Berlin. 

Weitere Informationen: 
progettopositano.org

Konzert

30. November 2022 / 20 Uhr
Kesselhaus in der Kulturbrauerei, Berlin
 

Laura Bowler
Wicked Problems für Ensemble und Stimme (new version)
FFF (2017) für Vokalistin und 8-köpfiges Ensemble mit Elektronik und Video

Kaj Duncan David
micro .· micro : micro .·:: micro .:·.: (2017) für Snare, Ewi, Oboe, Violine, Elektronik, Licht, Video
Some pieces for violin, keyboard and lights (2016) für Snare, Ewi, Oboe, Violine, Elektronik, Licht, Video
formula for escaping the logic of the trap (2017) für Sprecher_innen, Flöte, Oboe/Ewi, Klarinette, Keyboard, Licht und Video
 

ensemble mosaik
Enno Poppe, Leitung
Kristjana Helgadottir, Flöte
Simon Strasser, Oboe
Christian Vogel, Klarinette
Nathan Plante, Trompete
Roland Neffe, Schlagzeug
Ernst Surberg, Klavier
Chatschatur Kanajan, Violine
Mathis Mayr, Cello
Caleb Salgado, Kontrabass
Arne Vierck, Klangregie
Eckehard Güther, Video

Martin Lau, Sprecher
Laura Bowler, Stimme

Tickets

Anfragen für Presse- und Steuerkarten bitte an presse@ensemble-mosaik.de

LAURA BOWLER, die als „a triple threat composer-performer-provocatrice” (The Arts Desk) beschrieben wird, ist Komponistin, Sängerin und künstlerische Leiterin, die sich auf Theater, multidisziplinäre Arbeiten und Oper spezialisiert hat. Sie erhielt weltweit Aufträge von Ensembles und Orchestern wie dem BBC Symphony Orchestra, ROH2, Opera Holland Park, The Opera Group, Manchester Camerata, London Philharmonic Orchestra, Quatuor Bozzini (Kanada), Ensemble Phace (Österreich), Ensemble Linea (Frankreich) und Omega Ensemble (Australien). Laura Bowler studierte am RNCM und an der Sibelius-Akademie (Finnland) an der Royal Academy of Music (England). Außerdem absolvierte sie einen Master in Theaterregie an der Royal Academy of Dramatic Art. Derzeit ist sie Dozentin für Komposition an der Guildhall School of Music and Drama und am Royal Northern College of Music. 

rayfieldallied.com/artists/laura-bowler

KAJ DUNCAN DAVID ist ein in Berlin lebender Komponist für experimentelle Musik. Viele seiner Stücke sind audiovisuell und erforschen gestalterische Beziehungen zwischen Klang und Licht in Konzertsituationen. Seine forschungsgeleitete Praxis befasst sich zunehmend mit Themen an der Schnittstelle von spekulativen Theorien über Geist und Materie, Anthropologie und Science Fiction. Neben klassischen Konzertformaten hat er hybride Werke für Theater/Musik/Oper/Installation entwickelt und sich mit elektronischer Musik beschäftigt. Zwischen 2006 und 2016 studierte er am Goldsmiths College (London) und an den Musikhochschulen von Aarhus und Dresden. Seine Mentoren waren unter anderem Simon Steen-Andersen und Manos Tsangaris. 2019 war er Stipendiat der Jungen Akademie an der Akademie der Künste Berlin.

kajduncandavid.com

Das ensemble mosaik hat sich seit seiner Gründung 1997 als besonders vielseitige und experi­mentier­freudige Formation zu einem renommierten Ensemble für zeit­ge­nös­sische Musik entwickelt. Seine Mitglieder zeichnen sich nicht nur durch ihre instrumentalen Fähigkeiten, sondern auch durch ihre kreative Individualität und Experi­mentier­freu­dig­keit aus. In langjähriger Zusammenarbeit haben sie einen profilierten Klang­körper geschaffen, der auf höchstem künstlerischen Niveau Offenheit gegenüber verschiedensten Konzeptionen zeitgenössischer Musik beweist. Die Aktivitäten des Ensembles sind geprägt von der engen Zusammen­arbeit mit Komponisten der jungen und jüngeren Generation und der Einbindung digitaler Medien in den Bereichen Komposition, Interpretation und Präsentation. Bevorzugt wird dabei eine egalitäre Arbeitsweise im Austausch mit allen an einem Konzertprojekt beteiligten Akteuren. Durch die Öffnung von Arbeitsprozessen wird Kreativität gebündelt und intensiviert. Mit vielen Komponisten arbeitet das ensemble mosaik seit Jahren kon­tinuier­lich zusammen und ermöglicht so, Musik über lange Zeiträume hinweg in einem ge­meinschaft­lichen Prozess zu entwickeln. Ein besonderer Schwerpunkt der künstle­rischen Arbeit liegt in der Auseinander­setzung mit neuen Ansätzen der Auf­füh­rungs­­praxis, beispiels­weise durch die Einbindung szenischer und visueller Elemente, und der Erprobung neuer Konzertformate, die einzelne Werke im Kontext eines Gesamtzusammenhangs reflektieren, aktuelle Strömungen fokussieren und neue Perspektiven erproben. In Kooperationen mit Künstlern anderer Sparten oder Musikgenres werden die Konzerte selbst zur Ex­peri­mental­­an­ord­nung. Mit dem ensemble mosaik verbindet die Ernst von Siemens Musikstiftung eine langjährige und vertrauens­volle Zusammenarbeit, die mit dem neuen Förder­stipendium Progetto Positano zu einer mehrjährigen Kooperation ausgeweitet wird.

ensemble-mosaik.de

Die Casa Orfeo im süditalienischen Positano wurde von dem Pianisten und Komponisten Wilhelm Kempff (1895–1991) errichtet.